Diabetes – sei zuckersüß und nicht zuckerkrank
Diabetes ist eine Volkskrankheit und trotzdem weiß kaum jemand aus der Bevölkerung, warum wir an Diabetes erkranken und wie der Zuckerkrankheit vorgebeugt werden kann. Bleib nicht im Unklaren und lies dich schlau.
Bis 2050 könnte jeder Dritte ein Diabetiker sein
Grade heute, am 14. November, am Internationalen Diabetes Tag gibt es einen Grund, um sich mit dieser Krankheit auseinanderzusetzen. Hier wirst du mehr Informationen über den Diabetes mellitus Typ 2 erhalten. Die Diabetes-Art, die durch Übergewicht und ungesunde Ernährung verursacht wird.
Aktuell ist jede 11. Person an Diabetes erkrankt. Das sind über 4 Millionen Menschen weltweit. Schätzungen zu Folge gibt es eine fast genau so hohe Dunkelziffer an Leuten, die noch gar nicht wissen, dass sie an Diabetes erkrankt sind, denn die ersten Symptome bleiben meist unbemerkt. Dies sollen weitere 3 Millionen Menschen sein.
Die Wissenschaftler sind sich einig, die Zahl der Diabetiker soll bis zum Jahr 2050 drastisch ansteigen. Die Berechnungen reichen von jeder 10. Person bis hin zu jeder 3. Person, die erkrankt sein wird.
Diabetes mellitus Typ 2 – der Altersdiabetes verjüngt sich
3: von 100.000 Kindern/Jugendlichen.
Vor Jahrzehnten trat Diabetes mellitus Typ 2 nur bei übergewichtigen Menschen auf, die sich in der Mitte ihres Lebens, ab 45 Jahren, befanden. Dies ändert sich aktuell drastisch. Immer mehr Kinder und Jugendliche sind von Übergewicht und Diabetes mellitus Typ 2 betroffen. In den USA sind es 12 von 100.000 und in Europa ca 3 von 100.000 Kindern und Jugendlichen betroffen.
Diabetes – Zuckeransammlung im Blut
Diabetes ist eine Stoffwechselkrankheit, bei der sich Zucker im Blut ansammelt. Wenn du Zucker isst, wird es ins Blut aufgenommen und soll deine Zellen mit Energie versorgen. Dafür muss dein Körper ein Hormon namens Insulin ausschütten und das schließt deine Zellen auf, damit der Zucker eintreten kann. Das Hormon Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse gebildet.
Diabetes mellitus Typ 2 wird durch Übergewicht verursacht. Ab einem gewissen Punkt reagieren deine Zellen nicht mehr so gut auf das Insulin. Deine Zellen werden insulinresistent. Das Insulin kann deine Zellen nicht mehr effizient aufschließen und so verbleibt der Zucker im Blut, was sehr ungesund ist.
Ein Beispiel: Hast du schon mal versucht deine Haustür aufzuschließen, als du so richtig betrunken gewesen bist? Du musstest es häufiger probieren, um mit dem Schlüssel das Schlüsselloch zu treffen. So ähnlich ist das auch mit dem Insulin. Es braucht mehrere Anläufe, bis es an die Zellen andocken und die Zelle aufschließen kann, sodass dem Zucker Eintritt gewährt wird.
Um die Insulinresistenz deiner Zellen auszugleichen, produziert deine Bauchspeicheldrüse mehr Insulin. Das funktioniert eine Zeit ganz gut, bis sie mit der Insulinproduktion nicht mehr hinterher kommt. Die Insulinproduktion kann nach einiger Zeit ganz zum Erliegen kommen. Der Zucker kann somit nicht in die Zellen eintreten und verbleibt im Blut.
Wenn du wissen möchtest, ob auch du übergewichtig sein könntest, kannst du deinen Body Mass Index (BMI – Verhältnis von Körpergröße und -gewicht) oder deine Waist to Height-Ratio (WtHR – Verhältnis von Körpergröße und Taillenumfang) berechnen. Besonders die WtHR soll besonders gut vorhersagen können, ob du ein erhöhtes Diabetes-Risiko hast.
90% der Diabetiker sind an dem ernährungsbedingten Diabetes mellitus Typ 2 erkrankt. Das bedeutet, dass es 90% weniger Diabetes-Patienten könnte, wenn eine gesunde Ernährung bei jedem zum Alltag gehören würde.
Zucker verzuckert deine Zellen
Sind deine Blutzuckerwert dauerhaft erhöht, hat das gesundheitlich schwerwiegende Folgen. Wichtige Zellen oder Gewebe werden vom Zucker wortwörtlich verzuckert. Die Zuckermoleküle setzten sich an die Zellen und diese können ihrer Funktion nicht mehr vollständig nachkommen. Ein Beispiel sind deine roten Blutkörperchen. Diese transportieren den lebensnotwendigen Sauerstoff im Blut, was durch das Anheften von Zuckermolekülen erschwert wird.
Diabetes – honigsüßer Durchfluss
Um sich selber zu schützen, kann dein Körper einen Teil des Zuckers auch über den Urin ausscheiden, was in „süßem Pipi“ resultiert. Weitere Symptome sind ein starkes Durstgefühl, häufiges Wasserlassen, Müdig- und Antriebslosigkeit, Übelkeit und Schwindel.
Der Arzt kann leicht untersuchen, ob deine Zellen insulinresistent sind. Dein Nüchternblutzuckerwert kann Aufschlüsse darüber geben oder dein HbA1c-Wert. Letzteres gibt an, wie stark der rote Blutfarbstoff Hämoglobin „verzuckert“ wurde. Hämoglobin ist ein Bestandteil der roten Blutkörperchen. Da diese Zellen ca. 3 Monate leben können, kann der HbA1c-Wert eine Auskunft darüber geben, wie hoch dein Blutzuckerspiegel in den letzten 120 Tagen gewesen ist.
Diabetische Spätfolgen
Die diabetischen Spätfolgen sind mannigfaltig. Diabetes erhöht das Risiko einen Herzinfarkt oder Hirnschlag zu erleiden, das Sehvermögen und die Nierenleistungen werden verschlechtert und die Nerven werden geschädigt. Nervenbahnen, die Reize nicht mehr richtig an das Gehirn weiterleiten, sind sehr gefährlich, da ein Patient Wunden nicht rechtzeitig erkennt und sich diese stark entzünden können. Zudem wird die Knochenqualität reduziert, was dazu führt, dass es bei einem Sturz viel schneller zu einer Fraktur kommen kann, die anschließend auch noch langsamer verheilt.
Das Diabetes-Starter-Set
Um an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken, solltest du folgende Dinge erfüllen:
- Übergewicht
- Wenig Bewegung
- Rauchen
- ungesunde Ernährung (wenig Ballaststoffe und viel Zucker)
Um also nicht an Diabetes zu erkranken, verhalte dich genau gegenteilig. Kläre dich auf, so wie mit diesem Blog-Beitrag, bewege dich mehr im Alltag und werde zum Nichtraucher. Die Wissenschaft ist sich noch nicht einig, ob das Rauchen von E-Zigaretten ebenfalls das Risiko erhöht, an Diabetes zu erkranken. Reduziere dein Übergewicht und wage eine Ernährungsumstellung mit vielen Ballaststoffe aus Vollkornprodukten sowie Gemüse und meide zuckerhaltige Lebensmittel, wie Süßigkeiten, Softdrinks und Fertiggerichte.
Jade
9. Oktober 2020 @ 11:35
Vielen Dank für die Hinweise zur Diabetes Ernährung. Früher wurde uns gesagt wir sollten nicht zu viel Zucker einnehmen, denn dann gibt es Diabetes. Da hatten die Eltern wohl doch Recht! Dass das Rauchen eventuell eine Rolle spielt, wusste ich nicht.
Thomas Karbowski
11. Oktober 2021 @ 13:29
Gut zu wissen, dass in den USA 12 von 100.000 Kindern und Jugendlichen von Übergewicht und Diabetes mellitus Typ 2 betroffen sind. Mein Neffe ist leicht übergewichtig. Ich habe ihm die Statistik gezeigt, dass in den USA ganze 12 von 100.000 Kindern und Jugendlichen wegen Übergewichts an Diabetes leiden, um ihn zu motivieren, mehr Sport zu treiben und dadurch abzunehmen.
Andreas Lampe
25. Oktober 2021 @ 11:44
Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Diabetes. Interessant, dass diese Krankheit eine Volkskrankheit ist und ungefähr jeder 11. darunter leidet. Mein Onkel hat es auch, er geht deshalb manchmal zur Diabetesberatung.
Nina Hayder
23. November 2021 @ 10:52
Die Tochter meiner Freundin hat Diabetes. Gut zu wissen, dass die Zahl der Diabeteskranken immer stärker zunimmt. Meine Freundin geht nun mit ihrer Tochter zu einer Diabetesschulung.
Nina Hayder
4. Juli 2022 @ 6:34
Ein Internist hat bei meiner Nichte Diabetes festgestellt. Es ist doch erschreckend zu lesen, dass immer mehr Menschen an Diabetes erkrankten werden. Dass es sogar bis 2050 jeder Dritte sein kann, ist grausam.
Nina Hayder
2. August 2022 @ 13:13
Bei meiner Nichte wurde von einem Internisten Diabetes Typ 2 diagnostiziert. Interessant, dass dies auch mit Übergewicht zu tu haben kann. Am besten soll sie es aber mit dem Internisten besprechen.
Oscar
26. September 2023 @ 16:51
Sehr ermutigend, wie eine gesunde Ernährung und Lebensstiländerungen dabei helfen können, Diabetes zu behandeln. Es zeigt, dass man nicht völlig auf Süßigkeiten verzichten muss, sondern dass der Schlüssel in der Moderation liegt. Die Idee, zuckersüß statt zuckerkrank zu sein, ist eine schöne Art, das Thema anzugehen. Es ist eine Erinnerung daran, dass trotz der Herausforderungen, die mit der Krankheit einhergehen, ein genussvolles Leben möglich ist. Und das nicht trotz, sondern gerade wegen einer bewussten Ernährung.