Höchste Knochendichte deines Lebens
In deinem Leben wirst du einmal deine höchste Knochendichte erreichen oder sie bereits erreicht haben. Das Alter dafür liegt um den 30. Geburtstag herum. Was das für deine Knochengesundheit bedeutet, erfährst du hier.
Stell dir mal den Eifelturm aus Paris vor. Er besteht aus vielen Balken und Querverstrebungen. Das macht ihn stabil, obwohl zwischen den Balken Hohlräume bestehen und er nicht massiv ist. So ist das auch bei vielen deiner Knochen. In ihrem Inneren sind sie bis auf die Querbalken hohl und dennoch können sie die Last eines Vielfachen deines Körpergewichts tragen und Stürze abpuffern (Abbildung: Die Knochendichte eines Lebens).
Was hat das nun mit der Knochendichte zu tun?
Die Knochendichte ist als das Verhältnis der mineralisierten Knochenmasse zu einem bestimmten Knochenvolumen definiert. Das bedeutet, dass desto mehr oder desto massivere Querverstrebungen in deinem Knocheninneren vorkommen, desto größer ist deine Knochendichte.
Eine hohe Knochendichte weist auf feste und stabile Knochen hin und eine geringere Knochendichte auf die Entstehung der Knochenschwundkrankheit Osteoporose. Je geringer die Knochendichte wird, desto größer wird das Risiko eine Fraktur zu erleiden; auch ohne schwerwiegende vorangegangene Stürze.
Knochendichte – die drei Lebensphasen eines Knochens
Die Knochendichte durchläuft im Groben drei Phasen, die entscheidend sind für die Stabilität und Festigkeit.
Spoiler: In jeder Phase des Knochenlebens kannst du etwas für deine Knochengesundheit tun.
Phase 1: Knochenwachstum
Bereits vor der Geburt beginnt der Knochen in die Länge zu wachsen und Mineralien einzulagern. Diese Phase ist ungefähr mit dem 25. bis 30. Lebensjahr abgeschlossen.
Phase 2: Peak Bone Mass – höchste Knochendichte
Mit ca. 30 Jahren ist die höchste Knochendichte erreicht. Bei gesunden Frauen bleibt diese ungefähr bis zum 50. Lebensjahr konstant. Das ist der Zeitpunkt, an dem die Menopause, die sogenannten Wechseljahre, beginnen. Hierbei kommt die Produktion des weiblichen Sexualhormons Östrogen zum Erliegen. Aber auch bei Männern beginnt ab diesem Alter die Produktion des männlichen Sexualhormons Testosteron zu sinken.
Phase 3: Abbau der Knochenmasse durch Hormonmangel und Alter
Durch die reduzierte Sexualhormonproduktion erhöht sich der Knochenabbau, was die Knochendichte reduziert. Dies führt zu der Entstehung einer Osteoporose und einem erhöhten Knochenbruchrisiko.
Knochengesundheit – darauf kommt es in den einzelnen Knochenlebensphasen an
In Phase 1 wird der Grundstein für eine gesunde und hohe Knochendichte gelegt. Dazu gehören eine ausgewogene Ernährung, Sonnenlicht und viel körperliche Bewegung. In Phase 2 geht es um die Erhaltung der Knochendichte und in Phase 3 um die Verlangsamung und das Aufhalten des Knochenabbaus.
Bewegung und Sport sind für den Knochenaufbau unabdingbar. Werden die Muskeln beansprucht, ziehen diese am Knochen und der Aufbau von Knochenmasse wird angeregt. Dies ist enorm wichtig, da die Knochen stetig umgebaut werden müssen, um dauerhaft stabil bleiben zu können.
Dont‘s: Arbeit am PC ohne Bewegungspause, viel am Handy/an der Konsole spielen, nur drinnen sitzen
Do’s: tägliche Spaziergänge, Hausputz, tanzen, Radfahren oder sonstige bewegte Hobbys
Trifft Sonnenlicht auf die Haut wird Vitamin D gebildet. Dieses Vitamin unterstützt den Darm dabei, dass das knochengesunde Mineral Calcium besser aufgenommen werden kann.
Dont’s: nur drinnen sitzen
Do’s: raus gehen und die Sonne genießen und dennoch Sonnenschutz verwenden
Extra-Tipps: Im Winter reicht die Sonnenstrahlung nicht aus, um genügend Vitamin D zu bilden. Gerne beim Hausarzt oder Hausärztin den Vitamin D-Spiegel bestimmen lassen.
Eine knochengesunde Ernährung liefert die richtigen Baustoffe für die Knochen. Ist die Ernährungsqualität schlecht, kann auch die Baustoffqualität reduziert sein, was der Knochendichte schaden kann. Am allerwichtigsten ist die ausreichende Aufnahme von Calcium, die täglich bei ca. 1 Gramm liegt.
Besonderheiten Knochendichte: Vorerkrankungen
Die Abnahme der Knochendichte durch die reduzierte Sexualhormonproduktion in Knochenphase 3 nennt man primäre Osteoporose. Es besteht auch die Möglichkeit, dass eine Osteoporose durch Vorerkrankungen viel früher auftreten kann und zwar in den Phasen 1 und 2. Dies nennt sich dann sekundäre Osteoporose.
Vorerkrankungen, die einen Einfluss auf deine Knochenmasse haben können, sind bspw. eine Schilddrüsenunter- und überfunktion, Diabetes mellitus (insbesondere Typ 1) und Darmerkrankungen, wie Morbus Crohn oder Zöliakie. Aber auch Medikamenteneinnahmen, wie Langzeittherapien mit Cortison, oder Mangelernährungen können deine Knochen beeinflussen.